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    Die Filialkirche St. Ruprecht

    Die älteste Brucker Kirche

    Filialkirche St. Ruprecht von innen© TV Bruck/Mur, Foto: SteiningerDiese älteste Brucker Kirche geht auf eine Gründung des Erzbistums Salzburg im 9. Jahrhundert zurück. Damals war sie vermutlich eine Holzkirche, die zum  Besitz des karolingischen Königs Ludwig, der Deutsche gehörte, der 860 diesen Herrenhof dem Erzbischof von Salzburg schenkte.

    Noch im 12. Jahrhundert ist die Kirche St. Ruprecht als Pfarrkirche bekannt. Sie blieb es bis 1545, als dann die Liebfrauenkirche zur Stadtpfarrkirche wurde.

    Außen einfach und eher unauffällig, befinden sich im Inneren des Gotteshauses kunsthistorische Kostbarkeiten. Im Kern handelt es sich um eine romanische Chorturmkirche mit spätgotischem Chor, mit einem zweischiffigen Langhaus und einem barockisierten Turm.

    Der größte Schatz ist wohl die fast vollständig erhaltene Weltgerichtsdarstellung von 1416, die der Schule des Brucker Minoritenmeisters zugeschrieben wird. Das Fresko "Jüngste Gericht" entstand im Auftrag des Propstes und Erzpriesters Oelhaben von Thurego. Mit einer Fläche von 45 m² ist es das größte zusammenhängende Fresko aus dieser Zeit. Die Darstellung kann als volkstümlich und befangen bezeichnet werden. Das Fresko wurde im Jahr 1937 vom akademischen Maler und ehemaligen Professor Edmund Stierschneider an der Brucker Realschule, entdeckt. Nach Prüfung bedeutsamer Kunsthistoriker aus dem In- und Ausland, hat Propst Dr. Thier Professor Stierschneider den Auftrag gegeben, das Fresko freizulegen. Es wurde von sechs Kalkschichten befreit, gereinigt und restauriert. Es wurden keine Ergänzungen durchgeführt. Mit seinen 600 Jahren befindet es somit im Originalzustand und macht das Werk noch wertvoller.

    An der Südwand der Filialkirche findet man eine Darstellung zweier männlicher und einer weiblichen Heiligen, die ihre Köpfe in der Hand tragen. Im Turmquadrat kann man die romanische Gewölbemalerei bestaunen.

    In der nördlichen Absis entdeckt man eine spätgotische Rankenmalerei aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Der Hochaltar mit gedrehten weinlaubumrankten Säulen und gesprengtem Giebel stammt aus dem Jahr 1680.

    Bemerkenswert ist auch der romanische Karner nördlich der Kirche. Der Rundbau mit Rundapsis, kuppeligem Gewölbe und achteckigem gotischen Dachgeschoß ist seit 1931 Kriegergedächtniskapelle. Weiters verfügt der Friedhof der Kirche über mehrere bedeutende späthistorische Grabbauten.

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